Besonders für die Älteren, oder Hunde mit Gelenks- od. Wirbelsäulenerkrankungen (Arthrose, Spondylose, HD/ED…), kann das Winterwetter ihr Wohlbefinden stark beeinträchtigen. Trockene Kälte verkraften sie meist gut ABER das nasskalte Schmuddelwetter… Die feuchte Kälte wirkt sich negativ auf die Gelenke aus da sie die Zähigkeit der Gelenkflüssigkeit reduziert die als Schmiermittel zwischen den Gelenken dient (verminderte Zähflüssigkeit = vermehrter Reibungsschmerz). Zudem ist im Winter der Stoffwechsel herabgesetzt was dazu führt das Gelenke & Gliedmaße weniger durchblutet werden und sich der Spannungszustand der Muskulatur erhöht. Das Ergebnis, die Glieder schmerzen und jeder Schritt fällt aufmal wesentlich schwerer als im Sommer. Bewegung ist aber zwingend nötig um den oben beschriebenen Vorgang einzudämmen! Zudem benötigen Hunde eine gewisse Kernkörpertemperatur. Je kälter es wird, umso mehr müssen sie sich bewegen um diese draußen zu halten. Wenn die Bewegung schmerzt, fällt aber genau das natürlich sehr schwer. Das Gesamtpaket von zunehmenden und länger anhaltenden Schmerzzuständen, mangelnder Bewegung und tristen Tagen, wirkt sich oftmals auch auf die Psyche aus. Daher ist es gerade im Winter so wichtig das Gewebe der Hunde entspannt zu halten und die Muskulatur zu stabilisieren um den Druck auf die Gelenke möglichst gering zu halten.
Was kannst Du selbst machen?
- Wärme Spenden → Körnerkissen, Heizkissen, Heiße Rollen oder die gute alte Rotlichtlampe*
- Bei aktuen Schüben mit Entzündungszeichen (erwärmte / geschwollene Gelenke) die betroffenen Bereiche Kühlen → Quarkwickel oder in einem Gefrierbeutel eingefrorenes Mehl
- Spaziergänge kürzer halten, dafür mehrmals täglich, evtl. Hundemantel (besonders für die älteren Hunde oder bei Erkrankungen der Wirbelsäule)
- Die Muskulatur VOR dem Spaziergang durch anregende Massagen oder Dehnübungen aufwärmen – gern zeige ich euch hierzu passende Techniken & Übungen!
*WICHTIG Euer Hund sollte sich der Wärmequelle jederzeit entziehen können, Wärmemittel niemals am Hund festbinden oder den Hund im Wärmebereich anbinden. Bei der Rotlichtlampe unbedingt Abstand zum Hund beachten und niemals den Kopf bestrahlen um Strahlenschäden an den Augen auszuschließen
Wie kann die Physiotherapie helfen?
- Passives Bewegen u. Mobilisieren der Gelenke um die Bildung der Gelenksflüssigkeit anzuregen und ihre Zähigkeit zu verbessern
- Aktives Bewegen u. gezielte Übungen zur Kräftigung der Muskulatur um die Gelenksbelastung zu minimieren (z.B. Training auf Balancekissen, isometrische Übungen, aktives Dehnen u.v.m.)
- Manuelle Therapie (Traktionen / Kompressionen der Gelenke)
- Therapeutische Massagen & Thermotherapie um verspannte Muskulatur zu lockern
- Manuelle & Physikalische Möglichkeiten zur Anregung von Stoffwechsel und Durchblutung
- Verschiedene Möglichkeiten der Schmerztherapie zur Schmerz- und Entzündungshemmung (z.B. Magnetfeld-/, Schallwellen-/, Elektro-/oder Lasertherapie, Akupunktur u.v.m)
Um Euren Hunden die Winterzeit zu erleichtern, wird es von mir demnächst noch ein „Leckerlie“ geben… !!